

Hier die wichtigsten Standpunkte zusammengefasst.
Guido Saurer von EconomieSuisse: Im Prinzip sei es doch egal, wie eine Veränderung im Erbgut und so eine Verbesserung von Eigenschaften in Pflanzen erzeugt würde. Ob mit neuer Gentechnik oder herkömmlicher Züchtung – das Ergebnis ist schlussendlich dasselbe. Allerdings geht es mit neuer Gentechnik einfach schneller. Die Frage sei auch, ob neue Gentechnik überhaupt als Gentechnik eingestuft werden muss, da ja keine artfremden Gene in das Erbgut eingeschleust würden.
Martin Rufer vom Bauernverband: Die Landwirtschaft stehe vor grossen Herausforderung. Wir sollten alle Möglichkeiten nutzen, die uns zur Verfügung stehen. Die neue Gentechnik sei eines der Puzzleteile in der Weiterentwicklung und Verbesserung von Pflanzensorten. Man dürfe sich hier nichts verbauen. Beim Einsatz von neuer Gentechnik sei es jedoch wichtig, Regulierung und Transparenz zu sichern.
Claudia Vaderna von SAG: Auch die neue Gentechnik müsse im Gentechnikgesetz reguliert werden, denn sie verändere ohne Frage das Erbgut eines Organismus. Dass mit NGT schneller neue Eigenschaften in Pflanzen erzeugt würden, sei bisher nicht belegt. Haftung sei ebenfalls ein wichtiger Aspekt: Was geschieht, wenn ein Biofeld durch ein benachbartes Gentechfeld kontaminiert wird? Wer kommt für den Schaden auf? Die Risiken, die für das Ökosystem und die gesamte Nahrungskette entstehen, können wir aktuell noch nicht absehen.
Noémi Uehlinger von Sativa: Wir brauchen die neue Gentechnik gar nicht, denn gerade die Biozüchtung schaffe es heute schon, tolerante Pflanzen mit gutem Geschmack zu züchten. Und das auf eine rücksichtsvolle Art gegenüber den Pflanzen und dem gesamten Ökosystem. Die zunehmende Zahl von Patentierungen durch NGT würde die Biozüchtung behindern und zu grossen Problemen führen. Genetische Ressourcen, die für die konventionelle Züchtung unabdingbar seien, könnten immer weniger zur Verfügung stehen. Unsere Sortenvielfalt würde dadurch gefährdet.
Mit Ausnahme von EconomieSuisse waren sich alle Parteien einig, dass mit der neuen Gentechnik, Wahlfreiheit und Transparenz gewährleistet, werden, sowie eine strenge Regulierung und Risikobewertungen weiterhin stattfinden müssen – zum Schutz von Mensch, Tier und Pflanze sowie dem Erhalte einer vielfältigen Landwirtschaft.
Beim anschliessenden Sorten-Tasting, organisiert von Sativa, gewann das Publikum Einblicke in die Züchtung von Geschmack. Mit Stift und Fragebogen bewertet es geschmackliche Eigenschaften wie Süsse oder Textur unterschiedlicher Karotten-, Radicchio- und Zwiebelsorten.








